Montag, 1. Dezember 2014

Sebastian Fitzek - Splitter

Erscheinungsdatum Erstausgabe: 01.01.2009
Verlag: Droemer Knaur
ISBN: 9783868007404


Inhalt
Was wäre, wenn Sie die Erinnerung an die schlimmsten Ereignisse Ihres Lebens für immer aus Ihrem Gedächtnis löschen könnten? Und was, wenn etwas dabei schiefginge?

Rezension
Zugegeben, wirklich viel verrät der Klappentext nicht über den Inhalt des Buches, doch hat er mich genau deswegen auch neugierig gemacht. Das und die Tatsache, dass ich bisher eigentlich noch nie von Sebastian Fitzek enttäuscht wurde, waren Grund genug für mich, mir auch dieses Buch einmal zu Gemüte zu führen. Und auch, wenn ich mit leichten Startschwierigkeiten zu tun hatte, schaffte der Autor es doch schnell, mich erneut in meinen Bann zu ziehen und es mir schwer zu machen, das Buch aus der Hand zu legen. Er schaffte es, dass ich mich in die Situation des Protagonisten, Marc Lucas, hinversetzen konnte und auch durchaus nachvollziehen konnte, warum er die Anzeige für eine Amnesie-Studie verlockend fand. Er wollte schließlich gern vergessen. Vergessen, dass er vor ein paar Monaten bei einem Autounfall nicht nur seine Frau sondern auch sein ungeborenes Kind verloren hat. Vergessen, dass er selbst aus diesem Unfall nichts weiter als einen Splitter im Nacken davontrug, der ihn nun zur regelmäßigen Einnahme von Medikamenten zwingt. Neugierig geworden meldet Marc Lucas sich bei dieser Studie, geht zu einem Beratungsgespräch und auch, wenn er seine Teilnahme an dieser Studie erst einmal verweigert, sieht er sich nach diesem Gespräch mit Dingen konfrontiert, die so doch gar nicht sein können. Plötzlich öffnet ihm seine tote Frau die Tür der Wohnung, in der er nicht mehr zu wohnen scheint, ein Fremder arbeitet in seinem Büro und das Mädchen, das er erst am Morgen vor einem Selbstmord bewahrt hat, ist bei genau diesem Versuch nun doch gestorben. Nichts scheint mehr so zu sein, wie es sein sollte und die Klinik, in der er seine Teilnahme an der Studie verweigerte, scheint ebenfalls verschwunden zu sein. Die einzige Hoffnung, die ihm zu bleiben scheint, ist eine paranoide Frau, die behauptet, unfreiwillig selbst Teil dieser Studie zu sein und Informationen zu haben, auf die Marc nicht verzichten sollte.

Sebastian Fitzek schafft es mit seinem Werk nicht nur, die Spannung immer wieder neu aufzubauen und sogar noch zu steigern sondern auch, den Leser wohl genauso zu verwirren, wie seinen Protagonisten - um dann die Frage aufkommen zu lassen, ob er es wohl schaffen wird, dieses ganze Wirrwarr logisch aufzulösen und wenn ja, wie das dann aussehen wird. Nun, er schafft es! Mit überraschenden Wendungen und einem mindestens genauso überraschenden Ende. Verpackt hat er das alles in dem für ihn üblichen, flüssigen Schreibstil und dem Geschick, den Leser mit dem Protagonisten mitfiebern zu lassen. Die Geschichte geht unter die Haut, überrascht, bringt Spannung und lässt doch auch darüber nachdenken, wie weit Menschen wohl gehen würden, um zu vergessen - oder vergessen zu lassen. Denn wer würde genau das nicht manchmal gern tun? Unangenehmes aus den Erinnerungen löschen zu lassen, wie es in der Amnesie-Studie in diesem Buch funktionieren soll und nur noch die angenehmen Erinnerungen behalten - solang er sich dann nicht in der Situation wiederfindet, in der Marc Lucas sich nach diesem Beratungsgespräch befindet?

Fazit
Fitzek hat es auch diesmal wieder geschafft! Er ist ein Meister auf seinem Gebiet und schafft es auch mit Splitter, mich zu begeistern und meinen Herzschlag beim Lesen schneller gehen zu lassen. Jedem Fan des Thrillers oder auch Psychothrillers (und generell jedem Fitzek-Fan) kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen!

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